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Joanna Trze¶niowska, 2014-08-26
Bochnia

Jêzyk niemiecki, Artyku³y

Lyrik im FSU: Gedicht- Konkrete Poesie

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Funktion von Gedichten und konkreter Poesie im DaF- Unterricht

Trotzt des großen Interesses des Fremdsprachenunterrichts an literarischen Texten, das in den letzten Jahren zu beobachten war, werden bisher lyrische Texte von vielen FremdsprachenlehrerInnen und sogar LehrbuchautorenInnen abgelehnt. Dieser Fall wurde von manchen Didaktikern bemerkt und entsprechend charakterisiert. Obwohl Lyrik heutzutage zu einer lebendigen und sich rasch entwickelnden literarischen Gattung zählt und einen festen Platz in literarischer Produktion einnimmt, wird sie sowohl von Lehrern als auch von den Lernenden stark abgelehnt (Bodden, Kaußen, vgl. Koz³owski 1991: 88).
Da einen wesentlichen Bestandteil des vorliegenden Kapitels bildet aber ein Plädoyer für den Einsatz von literarischen Gattungen im DaF- Unterricht, versuche ich im Folgenden Proargumente darzustellen.
Fedetova (2003: 302) weist darauf hin, dass Gedichte sowohl für die Ausspracheschulung, Wortschatzarbeit als auch für das Üben von Sprech- und Schreibfähigkeiten erforderliche und zweckentsprechende Eigenschaften besitzen. Weiterhin sprechen sich für Arbeit mit Gedichten folgende Argumente aus:
Lyrik stellt eine Frage an LeserIn, fördert seine/ ihre Reaktion
Lyrik hilft beim Verstehen anderer Kulturen mit
Poesie gibt Anlass zum Sprechen und die Lernenden werden aktiviert
Emotionale Färbung der Poesie weckt Neugier und motiviert
Lyrik fördert Kreativität und Vorstellungskraft.
Es ist unbestritten, dass Poesie aus didaktischer Sicht besonders durch besitzte Kürze und Übersichtlichsein, durch ihre Subjektivität und den Appellcharakter zu gebrauchen ist. Zugleich aber muss man hervorheben, dass lyrische Texte spezifische Lexik, Phraseologie und stilistische Eigenschaften aufweisen. All diese Merkmale müssen jedoch beim Umgang mit Lyrik beachtet werden. Beim Besprechen von Vorteilen des Lyrikeinsatzes in bestimmten didaktischen Situationen darf nicht vergessen werden, dass lyrische Texte stark syntaktisch komprimiert sind. Aus diesem Grund eignen sie sich nicht als direkte Sprachmuster, sie sollen eher als Sprechanlass angesehen werden (vgl. Krechel zit. bei Koz³owski 1991:92)
Unerwartete und unbegrenzte Vorgehensweisen bietet die konkrete Poesie im Hinblick auf ihre besonderen Merkmale, didaktische Eignung und verschiedene Vermittlungsmöglichkeiten. “Sie eröffnen dem Fremdsprachenunterricht viele Möglichkeiten, da sie einerseits vom sprachlichen Material und seinen Strukturen her einfach sind, andererseits aber einen spielerisch-kreativen Umgang mit der Sprache ermöglichen.” (vgl. Heyd 1997:127) Im Folgenden ist es wichtig zu wissen, dass dieser Umgang nicht nur zum Abbau der Angst vor dem Sprechen, sondern auch zur Bewusstmachung der formelhaften Erstarrungen und sprachlichen Klischees führen kann.
Durch ”überraschende Zusammenhänge” werden sowohl grammatische als auch morphologische Strukturen und Wortschatz vorgeführt (Esselborn 1990: 277).
Texte der konkreten Poesie wenden sich direkt an den Leser, regen ihn zu einer kreativen Arbeit sowohl mit der Fremdsprache, als auch mit der Poesie an. Weiterhin da sie einen Zusammenhang zwischen “sprachbezogenen Übungen und mitteilungsbezogener Kommunikation” herstellen, kann man sie ohne großen Aufwand an Zeit in den Sprachunterricht einschieben (vgl. Heyd 1997:127).
Verbreitet ist die Auffassung, dass Lyrik im Fremdsprachenlernen vor allem zur ästhetischer Bildung beitragen kann. Da sie die Erlebens- und Ausdrucksfähigkeit von Gefühlen, Phantasie und Empfindsamkeit der Perzeption entwickelt, trägt außerdem sie zur Entwicklung der Persönlichkeit und individuellen kulturellen Bildung bei, soll sie in diesem Kontext als integraler Bestandteil dieser Didaktik verstanden werden (Stein vgl. Koz³owski 1991:91). Die oben genannte Funktion betrifft eigentlich die Muttersprachedidaktik. Dem folgend ist an dieser Stelle festzustellen, dass lyrische Texte in der Fremdsprachendidaktik mehr Funktionen erfüllen, als in der Muttersprachedidaktik. Sie sind ein Medium, mit Hilfe von dessen sowohl neue Lexika als auch die kulturelle und landeskundliche Informationen vermittelt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Vielfalt von lyrischen Texten ein großes Angebot für den Fremdsprachenunterricht darstellt. Diese Palette leistet die sprachliche Angemessenheit für das verschiedenste Lernerniveau gewähr. Die Lernenden erweitern beim Umgang mit Gedichten, darunter ist auch konkrete Poesie zu verstehen, ihre Lebens- und Leseerfahrungen, lernen auch die poetische Sprache und mit ihr gebundene Ausdrucksmittel und Techniken.

Literaturverzeichnis
Fadeeva, G. M. (2002): Zum Einsatz eines literarischen „Schlüsselwerks” im linguolandeskundlich orientierten Unterricht für Fortgeschrittene. In: Germanistisches Jahrbuch der GUS „Das Wort”. Moskau. 257-267. online available: www.daad.ru/wort/wort2002/Fadeeva.Druck.pdf
Fedetova, I. A. (2003): Kreativität und/oder Grammatiklernen? In: Grammatisches Jahrbuch GUS “Das Wort”. Moskau. 299-310.
Funk, H. Koenig, M. (2000): Eurolingua Deutsch 2. Deutsch als Fremdsprache für Erwachsene. Warszawa
Heyd, G. (1997): Aufbauwissen für den Fremdsprachenunterricht (DaF). Ein Arbeitsbuch. Tübingen
Koz³owski, A. (1991): Literatura piêkna w nauczaniu jêzyków obcych. Warszawa
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